Von Pferdestärken und ihren Lenkern

Das Rheinland ist nicht nur mit den FORD-Werken in Köln eine Region, in der die Autobranche einen starken Wirtschaftsbereich bildet. Dazu gehören auch die vielen Zuliefererbetriebe in der Region.

Der an die Millionenstadt Köln angrenzende Rhein-Erft-Kreis ist aber auch Heimat von namhaften Rennfahrern sowie eines kleinen Museums mit Exemplaren historischer Fahrzeuge.

Beginne die Reise einfach an diesem "Rosengart Museum" in Bedburg (GPS:51.007694,6.6383516). Hier haben Exponate des französischen Autobauers Lucien Rosengart (1881-1976), der aber nicht nur Automobile kreiert hat, eine neue Heimat gefunden.

Lizenz: Buch-t, CC BY-SA 3.0 DE <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en>, via Wikimedia Commons

Das kleine Privatmuseum wurde im Februar 1992 in einem alten historischen landwirtschaftlichen Gehöft aus dem 12. Jahrhundert von einem Sammler von Oldtimer eröffnet. Vom 01.03. eines jeden Jahres bis 30.11. eines jeden Jahres kann man jeweils samstags und sonntags von 11.00 Uhr bis 18.00Uhr die über 30 Modell, die teilweise fahrtauglich sind, sowie weitere Exponate wie ein von Lucien Rosengart 1922 hergestelltes Fahrrad mit Hilfsmotor - sicherlich eines der ersten Mofas - sowie Gemälde bewundern. 

Von hieraus lohnt sich ein Abstecher zur Kolpingstadt Kerpen, wo Formel 1 Rennfahrer wie Wolfgang Graf Berghe von Trips sowie Michael und Ralf Schumacher beheimatet waren.

Graf Berghe von Trips wurde als einziges Kind des Reichsgrafen Eduard Graf Berghe von Trips und Gräfin Thessa am 4. Mai 1928 in Köln geboren und lebte mit ihnen in Kerpen-Horrem auf Burg Hemmersbach. Obwohl seine gesundheitliche Verfassung aufgrund einer Kinderlähmung in seinen Kindertagen sowie Gehirnhautentzündung und eine Mittelohroperation nicht die Beste war und diesen Mangel durch Ausgleichsport ausglich, widmete er sich dem Motorrennsport zu.

Anfangs bestritt er seine ersten Rennen mit einem VW Käfer und wechselte dann auf Porsche. Die ersten motorsportliche Erfolge errang er 1950 mit einem 500er BMW. Bei der Siebengebirgsfahrt im Jahr 1952 gewann er eine Goldmedaille.  Bis zu seinem Formel 1 Debüt im Jahre 1957 konnte er einige Erfolge wie z. B. beim 12-Stunden-Rennen in Sebring (1956) und beim 1000-Kilometer-Rennen auf dem Nürnburg Ring in der Eifel. Seinen größten Erfolg erreichte er im Jahr 1956 beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Da er in seinen Anfängen im Motorsport schon recht viele Unfälle hatte, erhielt er die Bezeichnung "Council Crash".

Am 13. Januar 1957 gab er in Buenos Aires beim "Großen Preis von Argentinien" sein Debüt in der höchsten automobilen Rennklasse Formel 1. e Rennfahrerkarriere in der höchsten automobilen Rennklasse Formel 1. Im Jahr 1961 gewann Graf Berghe von Trips seine erste Formel 1 Rennen und war damit der erste deutsche Fahrer, der ein Formel-1-Weltmeisterschaftsrennen gewinnen konnte.

Als Führender der Weltmeisterschaftswertung startete Berghe von Trips am 10. September 1961 in Monza beim Großen Preis von Italien. In der 2. Runde stieß er bei der Anfahrt zur Parabolice-Kurve mit dem Fahrzeug seines Mitbewerbers Jim Clark zusammen. Graf Berghe von Trips wurde aus dem Rennwagen geschleudert und war durch einen Genickbruch sofort tot. Der Teamkollege von Graf Berghe von Trips, Phil Hill, gewann das Rennen und wurde später mit 34 Punkten vor Berghe von Trips mit 33 Punkten Weltmeister.

In der Familiengruft auf dem Friedhof in Kerpen - Horrem fand Wolfgang Graf Berghe von Trips seine letzte Ruhestätte. Ein Zweitguss der 1993 am Nürburgring errichteten lebensgroße Bronzestatue befindet sich seit 2018 auf Schloss Loersfeld in Kerpen, wo ein Teil der Ausstellung des bis dahin im Burg Hemmersbach eingerichteten Museum untergebracht ist und das seitdem auch als Sitz der „Gräflich Berghe von Trips'sche Sportstiftung zu Burg Hemmersbach“ fungiert.

Die Brüder Michael Schumacher und Ralf Schumacher haben auf der dem verunglückten Formel 1- Fahrer Wolfgang Graf Berghe von Trips gewidmeten Kartbahn in Kerpen-Manheim, die von ihrem Vater gepachtet worden war, die Grundlage für ihre spätere Rennfahrerkarriere in der Formel 1 gelegt. Schon früh haben beide ihre ersten Rennen auf der Kart-Bahn bestritten und nationale als auch internationale Kartmeisterschaften gewonnen. Bei diesen Meisterschaften traf insbesondere Michael Schumacher auf einige seiner späteren Formell 1 - Rivalen wie Mika Häkkinen, Mika Salo, Heinz-Harald Frentzen und Nick Heidfeld.

Ralf Schumacher folgte 1999 seinem älteren Bruder in die Formel 1 und fuhr bis zum Jahr 2007, wo er seine Formel1-Laufbahn beendete, für Williams und Toyota. Einen Weltmeistertitel blieb ihm in der Formel1 jedoch leider verwehrt. Von 2008 bis 2012 nahm er dann an der Deutsche Touren Meisterschaft (DTM) teil wo er auch leider keinen Titel erlangte.

Bei Michael Schumacher, der 6 Jahre älter als Ralf Schumacher, wurde schon während dessen Kartrennen das Talent entdeckt. Er durchlief die Formel König, Formel Ford, Formel 3 und gab jeweils ein kurzes Intermezzo in der Deutsche Touren Meisterschaft (DTM) und der Japanischen Formel 3000.

Im Jahr 1991 gab er dann sein Formel 1 Debüt auf einem Benetton und erzielte mit Benetton in den Jahren 1994 und 1995 seine ersten Weltmeistertitel. Ab der Saison 1996 fuhr Michael Schumacher dann für Ferrari, mit denen er von 2001 bis 2005 jeweils den Weltmeistertitel errang und somit 7-facher Weltmeister wurde. Am 22. Oktober 2006 beendete Michael Schumacher seine aktive Sportlerlaufbahn und widmete sich bis 2009 bei Ferrari der Tätigkeit als Testfahrer und Berater.

In den Jahren 2010 bis 2012 setzte er sich noch einmal für Mercedes in einen Rennwagen, wo er jedoch nie an seine früheren Erfolge anknüpfen konnte.

Im Gewerbegebiet der Stadt Kerpen-Sindorf befindet sich in direkter Nachbarschaft zur Autobahn A 4 (Köln-Aachen) die Michael Schumacher Kartbahn (GPS:50.8917401,6.676295). Auf der Indoor- oder der Outdoorbahn kann man testen, ob einem das "Kraftfahrer-Gen" oder sogar das "Rennfahrer-Gen" im Blut ist.

 

Die Ausstellung mit den Ferrari - Fahrzeugen "Michael Schumacher Private Collection" kann man in der MOTORWORLD Köln-Rheinland (GPS:50.9813842,6.8990998) betrachten. Der Besuch der MOTORWORLD Köln-Rheinland ist ohne Kosten verbunden.

 

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