Allgemeines
Für die Erkundung der Erft mit einem Fahrrad braucht man nicht sein eigenes Fahrrad mitzubringen. Es gibt Radstationen wie z.B. am Bahnhof „Kerpen-Horrem“ wo man Fahrräder ausleihen bzw. auch das ausgeliehene Rad zurückbringen kann.
Diese Darstellung wurde an Hand einer Fahrradtour, die wir ohne E-Bike unternommen haben, erstellt. In dem Streckenabschnitt von Kerpen nach Bergheim ist der Uferweg meistens mit festen Bodenbelag versehen. Von Bergheim nach Bedburg hingegen, findet man auch schon einmal einen Natur belassenen Uferweg. Dies verlangt gerade von den Fahrradfahrern, die diesen Streckenabschnitt für einen Ausflug sehr gerne nutzen, eine hohe Aufmerksamkeit.
Wir beginnen die Reise über ca. 15 km entlang der Erft an der Fahrradstation in Kerpen-Horrem.
Abschnitt Kerpen – Bergheim-Quadrath
Unmittelbar hinter der ersten Unterquerung eine Landstraße (L 165 zwischen Erfttalstraße und Kerpen-Horrem) machen wir einen ersten Abstecher von der Erft und fahren die nächste Bundesstraße (Sandstraße) rechts ab. Hinter der kleinen Erft finden sich rechter Hand die
Pliesmühle
Hierbei handelt es sich um eine Wassermühle, die 1243 erstmals urkundlich erwähnt wurde und zum nahe gelegenen und im Privatbesitz befindliches Schloss Frens gehörte.
Die Pliesmühle wurde Jahrzehnte zur Vermahlung von Getreide betrieben, wobei sie die Wasserkraft der Erft zum Antrieb genutzt wurde. Im Jahr 1945 wurde die Mühle, die aus dem Wirtschaftsgebäude und gründerzeitlichen Wohnhaus aus dem Jahre 1837 besteht, stillgelegt. Das komplette Getriebe ist im Gegensatz zum entfernten Inventar und dem Wasserrad erhalten.
Ein Gestüt ist heute in der ehemaligen Wassermühle, die lediglich von außen besichtigt werden kann, beheimatet.
Das gleichfalls in Quadrath beheimatete Gestüt Schlenderhahn, welches durch seine erfolgreiche Zucht von Rennsportpferden bekannt wurde und oberhalb von Quadrath im gleichnamigen Schoss Schlenderhahn residiert, befindet sich ebenfalls in Privatbesitz und ist somit, wie Schloss Frens nicht für die Öffentlichkeit besuchbar.
Abschnitt BM-Quadrath - Bergheim
Zurück an die Stelle, wo wir den Erftflutkanal verlassen haben, setzen wir unsere Reise entlang der Erft fort. Vorbei an neuen Häusern, die in Bergheim-Quadrath entstanden, auf der einen Seite und schöner Flora auf der anderen Seite begeben wir uns in Richtung Bergheim. Es lohnt sich aber auch einmal eine Sitzbank zu nutzen und die zahlreiche Fauna am Wegesrand, die nicht nur von frei laufen gelassene Hunde, sondern vielmehr auch durch den ein oder anderen selten gewordenen Vogel sehr abwechslungsreich ist, zu genießen.
Nach dem Klärwerk unterqueren wir die L nächste Landstraße und befinden uns im Bergheimer Stadtteile „Kenten“. Zwischen dem sich auf eingangs befindlichen Gewerbegebiet und dem sich anschließenden Wohngebieten befindet sich mit dem „Vogelwäldchen“ eine naturbelassene Oase von Bergheim. Wenn man hier durchfährt oder einen kurzen Spaziergang tätigt, kann man Vogelstimmen vernehmen, die so manch einem Stadtbewohner ungewohnt sein dürften.
Ein paar Meter weiter den Erftflutkanal entlang, der an dieser Stelle bereits in sein altes Flussbett zurückgeführt wird, befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite der „Freizeitpark Erftaue“. Neben einer schön gestalteten Grünanlage befindet sich dort auch das sportliche Zentrum der Stadt Bergheim mit Tennisanlage, Indoor-Sporthalle und Fußballstadion, welches den Namen des aktuell bekanntesten aus Bergheim stammenden Sportlers trägt - „Lukas Podolski“.
Fahren wir zurück auf die Seite der Erft von wo wir nach Bergheim hineingefahren sind und statten der Innenstadt von Bergheim einen kurzen Besuch ab. Zu diesem Zweck folgen wir nicht mehr dem Erftflutkanal, sondern dem geteerten Weg bis zur Einmündung in den „Berliner Ring“, dem wir linker Hand stadteinwärts folgen.
Die Schulen links und rechts liegend lassen, überqueren wir den beschrankten Bahnübergang, hinter dem sich auf der linken Seite das Verwaltungsgebäude des „Rhein-Erft-Kreis“ erhebt. Hinter der kleinen grünen Oase auf der rechten Seite hebt sich das Wahrzeichen der Stadt Bergheim hervor – das „Aachener Tor“.
Durch dieses Tor, welches im 14. Jahrhundert erbaut wurde und heute von den Pfadfindern genutzt wird, gelangt man in den historischen Bereich der Stadt Bergheim. Eine nähere Beschreibung zu den Sehenswürdigkeiten in und um Bergheim ist in der kostenpflichtigen Infoschrift über Bergheim zu finden.
Abschnitt Bergheim - Bedburg
Setzen wir unsere Reise entlang der Erft an einem der sicherlich schönsten Plätze an der Erft fort – der „Zievericher Mühle“ mit angeschlossenen Angelpark.
Dort hin kann man wie folgt gelangen:
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Entlang der Bundesstraße B 55 und der Landstraße 361 in Richtung Bedburg bzw. des Stadtteil „Paffendorf“. Am Ortsende von Bergheim folgen wir der im Kreisel rechts abbiegenden Straße und folgen auf dieser dem Hinweisschild der Baumschule. Am Ende der Straße, die ab hier für Pkws gesperrt ist, gelangt man nicht nur zur Gastronomie „Zievericher Mühle“ – mit angeschlossenen Angelpark – sondern auch auf den Uferweg, der uns entlang der Erft bis nach Bedburg führt.
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Unterhalb der Remigius Kirche überquert man die kleine Erftbrücke, die an dieser Stelle sowohl von Autofahrer als auch Fußgänger genutzt werden kann. Diese Straße zeichnet nach der Brücke einen kurvigen Verlauf nach und führt an Mehrfamilienhäuser auf der rechten Seite sowie überwiegend Einfamilienhäuser auf der linken Seite vorbei bis zu ihrem befahrbaren Ende und überqueren dabei eine Kreuzung. Am befahrbaren Ende der Straße, welches durch einen Eisenpfahl markiert wird, befinden wir uns auf dem Uferweg nach Bedburg.
Wir folgen der Erft stromabwärts auf dem Rad- und Spazierweg durch eine schöne und sehr grüne Fauna stromabwärts auf festem Wege. Zur Orientierung halten wir uns an die Beschilderung für die Fahrradfahrer mit dem Ziel „Bedburg“. Nach ein paar Kilometern gelangen wir zum Bergheimer Stadtteil „Paffendorf“, wo wir das Wasserschloss Schloss Paffendorf, dessen Zugang von der "Burgstraße möglich ist, mit seinem Park besuchen.
Die Zufahrt von der "Burggasse" ist am Anfang gut geteert. Ab dem Zugang zum Schloss findet man Kopfsteinpflaster und im Innenhof des Schlosses Rollsplit. Um in den Innenhof zu gelangen überquert man eine steinerne Brücke, die über den das Schloss umfassenden Wassergraben führt.
Im Innenhof befindet sich der Zugang zum RWE Informationszentrum. Hier erfährt man, wie die Braunkohle entsteht, wie der Abbau erfolgt und deren Verarbeitung.
Vom Innenhof gelangt man durch ein weiteres Tor sowie über eine weitere Brücke in den 7,5 ha großen Park. In diesem sind unter anderem Pflanzengesellschaften der Tertiärzeit ausgestellt, aus denen vor Jahrmillionen die Braunkohle entstand. Der Park ist ganzjährig für die Öffentlichkeit zugängig.
Nach einem ausgedehnten Spaziergang im Park und einer etwaigen Stärkung in der Brasserie, die sich im Innenhof von Schloss Paffendorf befindet, setzen wir unsere Tour fort.
Wenn uns auch der kleine Park vor der Kirche zu einem kurzen Verweilen einlädt, so setzen wir unsere Erkundung in Richtung Bedburg fort. Nach ca. 500 Meter hinter dem Ortsrand von Glesch gelangen wir an einer großen Gabelung, die uns einen Abstecher ins „Terra Nova“ schmackhaft machen soll. Es ist jedoch zu beachten, dass es sich hierbei nicht nur um die ehemalige Bandstraße zwischen einem nahe gelegenen Braunkohletagebau und dem Kraftwerk Niederaußem handelt, sondern das dieser ab und an einige Höhenmeter ausweist. Aber eines ist nicht zu unterschätzen – die Länge dieses gut geteerten Weges. Von der Kreuzung in Glesch sind es in westlicher Richtung von Bergheim ca. 6 Kilometer bis zum Rand des Braunkohletagebau und ca. 2 Kilometer zum Kraftwerk Niederaußem in östlicher Richtung von Bergheim.
Wir setzen unsere Fahrt entlang der Erft fort und erreichen alsbald die Stadt Bedburg.